Wie finde ich den richtigen Texter?

Wie finde ich den richtigen Texter?
texter berlin

Über Edelfedern, Wortpreistexter, Content-Schleudern und Qualitätskriterien

Heute schonmal „Texter“ in die Google-Suche eingegeben? Ne? Mach mal! Für jemanden wie mich, die einen nicht unerheblichen Teil ihres Einkommens mit der Erstellung von Texten mit Mehrwert verdient, ist das nämlich ganz schön frustrierend.

Gute Texter finden: ein nicht immer leichtes Vorhaben

Ganz oben in den Suchergebnissen: die Anzeigen von Texter-Plattformen, bei denen man angeblich hochqualitativen Content zum sehr kleinen Preis bekommt. Gleich danach kommen zum Glück die Websites von Freelancern im Bereich Text, die es verstanden haben, mit dem Keyword „Texter“ gut zu ranken. Das freut mich, denn so ist das Feld nach der Textersuche nicht nur den Textagenturen überlassen auch wenn sich diese mehr und mehr nach vorne drängen – auch ohne bezahlte Google Ads.

5 Fragen auf der Suche nach dem richtigen Texter

Wie findest du aber nun den richtigen Texter für deine Website, deinen Newsletter, deine Social-Media-Kanäle oder deine Angebote? Wenn du auf der Suche nach einem guten Texter bist, der Mehrwert für dich und deine Kunden schafft, dann solltest du dir die folgenden 5 Fragen stellen.

1. Was genau will ich eigentlich?

Stell dir vor, du hast seit Wochen einen pochenden Schmerz im linken Backenzahn. Gehst du da zum Hausarzt? Vermutlich nicht, denn sehr wahrscheinlich weißt du, dass dir ein Zahnarzt am besten helfen kann. 

Mit Textern verhält es sich ähnlich wie mit den Ärzten: es gibt Hausärzte, die alles machen und es gibt Kieferorthopäden, Herzchirurgen, Anästhesisten, Psychiater und und und…. Ich habe mich zum Beispiel mit Texten für Reise und Tourismus positioniert und viele meiner schreibenden Kolleginnen haben ebenfalls eine Nische, in der sie ganz spezielles Wissen und Können haben.

Das gleiche gilt nicht nur für inhaltlich Kenntnisse, sondern ebenso für eher technische Spezialisierungen: steht der Texter für sein tolles Storytelling, für seine knackigen Listen-Artikel oder für tiefgehende, journalistische Reportagen? Ist er oder sie bekannt für klare Worte, blumige Beschreibungen oder Marketingtexte, die verkaufen?

Frage dich also: Was soll der Texter für mich schreiben? Soll er sich in einem bestimmten Thema besonders gut auskennen? Lege dir eine Prioritätenliste an: Welche Inhalte sind wichtig und welches Ergebnis sollen die Texte erreichen?

2. Wie erfahren muss der Texter sein?

Es gibt viele verschiedene Arten von Textern, von den besonders kultivierten Edelfedern bis hin zu den Texterplattformen am anderen Ende der Texter-Nahrungskette. 

Überlege dir, wie wichtig dir die Aspekte „Qualität“ und „Erfahrung“ bei deinen Texten ist. Denn, ganz ehrlich: nicht für jede Art von Text muss es gleich der Top-Texter der Branche sein. Für manche Inhalte reicht durchaus ein Texter, der sein Handwerk solide und zuverlässig ausführt. Falls du beispielsweise jemanden suchst, der Produkte aus deinem Onlineshop beschreibt, macht es keinen Sinne, einen Texter zu beauftragen, der für Storytelling oder Portraits und Interviews steht. Ihr werdet beide nicht glücklich damit: der Texter, weil er den Auftrag aus der Not angenommen hat und du, weil er eventuell nicht so liefert, wie du das erwartest.

Es macht sicherlich auch einen Unterschied, ob du jemanden für ein einmaliges Projekt suchst oder dir eine längerfristige Beziehung mit einem Texter oder einer Texterin aufbauen willst. Ein Texter, der sich tief in deine Materie einarbeitet und die Stimme deiner „Brand“ spricht, ist Gold wert – er oder sie will also mit Bedacht ausgewählt werden.

3. Wie kommuniziert der Texter mit mir?

Ich sehe es immer wieder mit Erstaunen: kaum postet ein Auftraggeber ein Textangebot in einer der Facebook-Gruppen für Texter und Auftraggeber, trudeln Kommentare dieser Art im Sekundentakt ein: „Ich bin genau der/die Richtige für dich, schau doch mal auf meiner Website vorbei“. 

Das geht in der Regel so schnell, dass es unmöglich ist, dass sich der sich anbietende Texter den Auftrag und das Business des Auftraggebers genau angeschaut haben kann. Das Blöde in diesen Gruppen ist, dass viele Texte tatsächlich oftmals nach dem Motto „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ vergeben werden – die Texter stehen also unter Zeitdruck bei der Abgabe ihres Pitches. 

Wenn du einen Auftrag zu vergeben hast, solltest du dir die Nachricht des potenziellen Texters genau anschauen. Hat sich der oder die Texterin genau mit deinem Angebot befasst? Schreibt er eine Massenmail oder geht er in seiner ersten Kontaktaufnahme auf dich und dein Business ein? Nennt er triftige Gründe, warum er der ideale Texter wäre? Und, ganz wichtig: gibt es Belege dafür (in Form von Referenzen und bereits veröffentlichen Texten)?

Im Erstkontakt kannst du auch gut den Stil eines Texters erkennen. Ist seine Sprache eher locker-flockig oder förmlich? Je nachdem, welche Ansprache und welchen Text du für deine Texte suchst, ist das schonmal ein guter erster Anhaltspunkt. Und, ganz wichtig natürlich: schreibt er oder sie fehlerfrei und flüssig? Flüchtigkeitsfehler können immer passieren, aber ein Anschreiben, das voller Fehler ist, sollte deine Alarmglocken läuten lassen.

4. Was ist mein Budget?

Wenn du ein Projekt beginnst, solltest du nicht nur für Marketing, Technik oder Fotografie ein  Budget einplanen, sondern selbstverständlich auch für Text. Je nachdem wie umfangreich dein Projekt ist, kann dieser Posten einen erheblichen Teil deines Budgets ausmachen. Überlege dir also genau: wie viel Budget habe ich für Text? 

Diese Summe vergleichst du mit Angeboten, die du dir von Textern einholst. Und eins kann ich dir schon im Vorfeld versprechen, ohne dein Business zu kennen: die wirst die unterschiedlichsten Hausnummern erhalten, von ganz billig bis hin zu exorbitant. Dann beginnt für dich die eigentliche Arbeit: prüfe die Angebote und schaue dir dazu das Portfolio des jeweiligen Texters an – nach ein wenig Recherche merkst du, für welche Art von Dienstleistung du welches Budget mindestens in die Hand nehmen musst. 

Wichtig: lass dich nicht von Preisen blenden. Weder von den zu niedrigen Preisen, weil du denkst, dass du damit viel Geld sparen kannst – kannst du, kann dann aber halt scheisse werden – noch von den zu hohen Preisen. Nicht jeder, der 100€ Stundenlohn abruft, ist seinen Preis auch wert. (Einige aber durchaus!). Gleiches gilt für Wortpreistexter – nur, weil jemand für einen Centpreis pro Wort arbeitet heißt das nicht automatisch, dass dieser Texter nur auf Masse statt Qualität setzt. Eine Kollegin von mir schreibt Texte für Onlineshops und rechnet dabei auf Wortpreisbasis ab – mit einem Ergebnis, das ihre Kunden hochzufrieden stellt und mit dem auch sie nach eigener Aussage gut leben kann. 

Was du aber niemals und unter keinen Umständen tun solltest: deine Texte von so genannten Texterplattformen einkaufen. Die Texter, die für diese Plattformen arbeiten, bekommen so wenig Geld für ihr Schaffen, dass sie auf Fließbandproduktion setzen müssen um überhaupt über die Runden zu kommen. Es interessiert dich als Auftraggeber vielleicht weniger, dass diese Plattformen mit ihren Dumpingpreisen ein echtes Problem für selbständig arbeitende Texter darstellen – aber dass die Ergebnisse dich selten langfristig glücklich machen werden, sollte zwingend ein Kriterium für dich sein.

5. Brauche ich nur Text oder auch ein Konzept?

Wenn du schon ganz genau weißt, dass du nur ein paar Texte für deine Flyer oder deine Onlineprodukte brauchst, dann kannst du diese Frage ignorieren. Für alle anderen gilt: Guter Text ist super, Text & Strategie sind bombastisch! Es ist ein riesiger Vorteil für dich, wenn dein Texter oder deine Texterin nicht nur weiß, wie man gute Texte schreibt, sondern auch welche Art von Texten für dich und dein Projekt echten Mehrwert bieten.

Ich entwickle sehr gerne mit Kunden gemeinsam eine Strategie für deren Website. Besonders spannend wird es genau dann, wenn aus einer simplen Anfrage für einen Websiten-Text plötzlich intensives, strategisches Arbeiten wird. Bei der Erstellung des Konzepts entstehen Ideen, die oftmals ein Ergebnis hervorbringen, das sich meine Kunden zuvor nichtmal im Traum konnten. Dabei immer wichtig: der Kunde ist König und ich will niemandem mein Konzept aufdrücken – aber neue Blickwinkel eröffnen und Impulse geben.

Wenn du also noch ganz am Anfang deiner Website stehst oder du mit deiner Website eben nicht das erreichst, was du möchtest: vielleicht ist es Zeit, deine Strategie zu ändern!

Es gibt viele Texter, die auch „Strategie & Konzept“ im Angebot haben – für mich gilt sogar: kein Text ohne Konzept, egal wie klein der Auftrag sein mag.

Wenn du strategisch vorgehen möchtest, ist es auch interessant zu wissen, wie gut der Texter vernetzt ist. Kann er oder sie dir Empfehlungen aussprechen für andere Dienstleister, die dein Projekt begleiten – Fotografinnen, Grafikdesigner, Marketing-Spezialisten, Experten für Suchmaschinenoptimierung? Gute Texter sind keine Einzelkämpfer, sondern in regem Austausch mit anderen Content Creators und branchenverwandten Freelancern.

Okay, ich werde diese Fragen auf der Suche nach einem Texter für meine Website beherzigen. Wie finde ich aber nun den passenden Texter für mich?

  • Mein Nummer-1-Tipp für die Suche nach einem Texter lautet immer: frag nach Empfehlungen! Hast du Bekannte oder Geschäftspartner, deren Webseitentexte du toll findest? Dann zögere nicht lange sondern frage nach dem Kontakt des Texters, der dieses Werk vollbracht hat. 
  • Textersuche auf Facebook: Es gibt diverse Facebookgruppen, in denen Auftraggeber ihre Gesuche posten können. Das ist eine gute Möglichkeit, wenn du bisher gar keine Ahnung hattest, wie du Texter für dein Projekt finden kannst. Sei dir aber einer Sache bewusst: du wirst sehr schnell sehr viele Angebot erhalten – es kommt also ein wenig Arbeit bei der Auswahl des richtigen Texters auf dich zu, aber so bekommst du auch einen guten Überblick über die verschiedenen Arten von Textdienstleistern, die es da draußen gibt.
  • Branchenempfehlungen: Ich habe mir die eigene Konkurrenz ins Haus geholt – auf meinem Texterblog bzw. auf meiner Texterwebsite stelle ich Texterinnen vor, deren Arbeit ich schätze. Warum ich das tue? Weil ich das Einzelkämpfertums als Texterin satt habe. Weil ich für ein „Miteinander“ statt für ein „Gegeneinander“ bin. Und weil es Gebiete gibt, in denen ich nicht texte, für die ich aber eine super Texter Empfehlung habe. Schau mal vorbei in meiner Rubrik „In her own words“ und lasse dich inspirieren von den kreativen Texterinnen und ihren Fachgebieten und Nischen. 

Viel Erfolg bei der Suche nach einer Texterin oder einem Texter für dein Business. Falls du Texte im Bereich Reise, Tourismus, Hotel oder Gesundheit oder Wellness suchst – melde dich gerne bei mir.

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